Samstag, 18. Oktober 2008

Siegesserie am Heimspieltag fortgesetzt

Die 1. Damen verbuchen am Heimspieltag zwei Siege und können damit ihre Spitzenposition behaupten. Zum ersten Heimspieltag der Saison waren der Reichenberger SV und die BSG Stahl Eisenhüttenstadt in die Wildauer Oberschulhalle geladen. Pünktlich startete die erste Partie gegen die Reichenberger Mädels mit folgender Aufstellung unsererseits: Claudi, Caro R., Steffi, Mella, Paula, Laura und Libera Bine.


Ungeübt durch die einwöchige Spiel- und Trainingspause kamen wir nicht von Anfang an ins Spiel – und ermöglichten damit den Gegnerinnen einen guten Start.
Schon die erste Aufgabe verwandelten wir nicht in einen Punkt und gerieten anschließend zunehmend in Rückstand – 2:8, 3:10. Nur langsam fanden wir in unser altes Spiel zurück. Trainer Thomas rüttelte uns in der zweiten Auszeit bei 14:20 noch einmal kräftig wach. Beim Punktestand 17:22 ging Paula zur Aufgabe und holte mit sechs Punkten in Folge den Rückstand wieder auf, 23:22. Nun entbrannte ein kurzes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei welchem wir uns 26:24 geschlagen geben mussten. „Wer zu spät anfängt, den bestraft das Leben.“, so oder ähnlich waren die Worte von Trainer Thomas.

Mit hängenden Gesichtern gingen wir in gleicher Aufstellung in den zweiten Satz. Nie zuvor hatten wir so einen missglückten Start erwischt. Doch wir hatten Siegeswillen und nun war es daran den Spieß umzudrehen. Größte Unsicherheitsquelle waren zu diesem Zeitpunkt unsere Aufgaben, die den Gegnerinnen einfache Punkte brachten. Aber unser Angriff fand wieder zu alter Stärke zurück und wir marschierten durch – bis 24:11. Und dann? Auf einmal waren wir vom obligatorischen Leistungstief betroffen, das uns diesen Sieg streitig machen wollte. Die Annahme bereitete uns ernste Probleme und einfache Angriffe wurden plötzlich ins Aus geschlagen. Trainer Thomas kochte am Spielfeldrand schon vor Wut und unterbrach die gegnerische Aufgabenspielerin bei 24:16 in ihrer Serie. Noch einmal alle tief durchatmen, nur noch ein Punkt musste her. Die Verschnaufpause hatte geholfen und wir schlossen den Satz 25:16.

Mit einer kleinen personellen Veränderung (Tine für Steffi) gingen wir in Satz drei. Sofort waren wir wieder im Run des vorherigen Satzes drin und marschierten – diesmal ohne Zwischenprobleme – in 18 Minuten zum 25:9 durch.

Die Gegnerinnen hatten wir mit unserem Spiel völlig überrumpelt  und so konnten wir auch im vierten Satz durchweg punkten und hier und da ein wenig im Angriff experimentieren. Bei 19:6 kam unser „alter Diagonalhase“ Jule nach langer Abwesenheit auf das Feld und bewies mit ihren Angriffen, dass sie in der Zwischenzeit nichts verlernt hatte. Im Fluge war dieser Satz 25:11 vorbei und der erste 3:1-Heimspielsieg auf unserem Konto.

Doch so schnurstracks ging es in der zweiten Begegnung gegen die Mädels vom BSG Stahl Eisenhüttenstadt leider nicht weiter. Mit Claudi, Caro R., Tine, Mella, Anja und Steffi in der Aufstellung nahm die Dramatik wieder seinen Lauf. Die Gegnerinnen drückten uns sofort ihr Spiel auf und wir setzten uns nicht zur Wehr. Jederzeit hingen wir zwei bis drei Punkte hinterher, 12:15, 20:22. Auch die Einwechselungen von Laura und Paula brachten nicht den erhofften Umschwung und so mussten wir erneut den ersten Satz abgeben, 23:25.

Auch im zweiten Satz wollte uns das Spiel nicht so recht gelingen. Die Aufgaben waren zwar nun sicherer, aber die Abwehr nach wie vor zu steif. In der Satzmitte wussten wir noch nicht, wie wir das Blatt wenden konnten. In einer Auszeit  bei 10:15 prophezeite Trainer Thomas das Schlimmste: „Wenn ihr so weiter macht, dann verliert ihr dieses Spiel.“ Plötzlich war der Kampfesgeist wieder geweckt. Claudi ging zur Aufgabe und brachte uns unserem Sieg näher. Auch im Angriff besannen wir uns wieder auf das Wesentliche – druckvolle Angriffe über die Außenposition – und es schien zu wirken. Bei 18:17 hatten wir den Gegner überholt und rauschten weiter zum Satzgewinn bei 25:19.

So knapp sollte es im nachfolgenden Satz nicht noch einmal werden. Caro R. ging zur Aufgabe und erzielte die ersten fünf Punkte, 6:0, anschließend ging Steffi zur Aufgabe und baute auf 12:2 aus. Anschließend folgte ein Wechselfehler bei den Gegnerinnen, der sie völlig aus dem Spiel brachte. Unspektakulär gewannen wir in 17 Minuten 25:8.

Aufgabe im vierten Satz war es, genügend Punkteabstand zum Gegner herauszuspielen, so dass Rike nach langer Abwesenheit eingesetzt werden konnte. Zwar konnten wir 9:4 in Führung gehen, aber mehr war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Der Gegner blieb uns dicht auf den Fersen und Rike wurde bei 15:13 unter Leistungsdruck eingewechselt. Unsere Angriffe waren zwar druckvoll, doch den gegnerischen Mädels gelang es unter jeden Ball noch ein paar Finger zu bekommen, so dass der Ball etliche Male über das Netz flog, bevor er endlich „tot“ war. Beim Punktestand 18:17 kam erneut Jule auf die Diagonale und verstärkte unseren Angriff. Auch wenn es am Ende eine knappe Sache war, konnten wir den Satz letztlich 25:23 und das Spiel 3:1 für uns entscheiden.

In der letzten Begegnung des Tages unterlag Eisenhüttenstadt den Reichenberger Mädels 0:3.

Ich hatte überlegt eine neue Rubrik „die Meinung des Trainers zum Spieltag“ einzuführen. Mir fallen zwei Szenen am Spielfeldrand ein:
1. Im ersten Satz des ersten Spieles liegen wir 2:8 zurück – Trainer Thomas sitzt ruhig, ja fast gelangweilt, auf der Bank. „Mein Respekt!“, denke ich mir. Kennt er uns doch schon so gut und weiß, dass alles Interessante erst in der Satzmitte geschieht.
2. Im zweiten Satz des ersten Spieles liegen wir 24:11 vorn. Und der Gegner punktet hintereinander weg: 24:12, 24:13, 24:14…, Trainer Thomas rennt am Spielfeldrand entlang, schreit, haut mit der flachen Hand auf die Bank. Ich gucke meine Mädels an, die völlig unbeeindruckt auf dem Feld stehen und sich davon gar nicht beeinflussen lassen.

Nun stellte ich mir die Frage, will ich wirklich wissen, was Trainer Thomas zu diesem Spieltag zu sagen hat? In einer ruhigen Minute hake ich aus Neugierde dann doch nach. Trainer Thomas: „Ihr Mädels seid in der Vergangenheit menschlich sehr gereift“, bekomme ich zu hören, man merke, dass wir ein Team seien und miteinander kämpfen. „Besonders lobenswert ist die Harmonie, die derzeit in der Mannschaft herrscht.“

1. VC Wildau: Laura, Tine, Anja, Paula, Jule, Caro R., Rike, Bine, Claudi, Steffi, Mella